Bis zu ihrem 21. Lebensjahr ist Johanna in der Fabrikantenfamilie Fuchs in Trier verwöhnt und in großbürgerlichem Luxus aufgewachsen. Am Tag ihrer Volljährigkeit erbt sie Haus, Hof und Garten einer Tante Lisbeth, von der sie noch nie etwas gehört hat. Zur Verwunderung aller nimmt sie das Erbe an und zieht in das (fiktive) Dorf Altenburg in der Eifel. Sie lernt Ziegen melken, Holz schneiden, Feuer machen, Garten und Blumen pflegen und – sie liebt dieses Leben immer mehr. Es verlangt von ihr Mut und Selbständigkeit. Als sie erfährt, dass sie die Tochter dieser geheimnisvollen Lisbeth, die von ihrer (ehemaligen) Familie verbannt und totgeschwiegen wurde, ist, sagt sie sich rigoros von ihrer ehemaligen Familie los und lebt nun als Tochter von Lisbeth.
Nach dem Ersten Weltkrieg sind die Zeiten in Deutschland hart, Inflation, Arbeitslosigkeit und Hungersnot herrschen überall. Die Autorin verflicht geschickt Historie und Fiktion – so erfahren wir, wie der Hass zwischen Deutschen und Franzosen das Zusammenleben erschwert, vom Aufstieg des Nationalsozialismus und vom geheimnisvollen Kampf der Separatisten, die in der Eifel einen unabhängigen Staat gründen wollen. Lisbeth wird von einem Franzosen schwanger, der jedoch von einem Franzosenhasser ermordet wird, bevor sein Kind Klara geboren wurde. Als sie auch noch Mia,das Kind einer Freundin, die bei der Geburt stirbt, aufnimmt, kämpft sie hart und unverdrossen ums Überleben. Trost findet sie in ihrer Kunst: sie töpfert und malt Szenen aus ihrem Umfeld und der Natur Die Füchsin, die in Vollmondnächten durch den Garten streift – daher der Titel – inspiriert sie ganz besonders.
Klara und Mia wachsen zusammen wie Geschwister auf. Deren Leben füllt die Seiten des 2. Bandes, der leider nicht so dicht und spannend wie der erste ist. Denn zu viele Figuren bevölkern die Szene und man verliert leicht den Überblick. Klara wird eine bekannte Opernsängerin und Mia eine tüchtige Gutshofbesitzerin.