1991 endete abrupt die Kindheit des Icherzählers Vladans. Plötzlich muss er das sommerliche Pula verlassen und mit Mutter und Vater ins für ihn unbekannte und ungeliebte Belgrad aufbrechen. Dort verlässt der Vater die Familie mit den Worten: „Bald wird alles vorbei sein.“ Aber der Vater kommt nicht wieder. Vladan reist mit seiner Mutter zu Verwandten nach Novi Sad, wo sie auf die Rückkehr des Vaters warten. Doch er meldet sich nur hin und wieder telefonisch, alle tun sehr geheimnisvoll, vor allem fällt immer seltener der Name des Vaters, bis seine Mutter ihm eines Tages erklärt, dass er tot sei. Als Vladan schon erwachsen ist, erfährt er, dass sein Vater lebt und als Kriegsverbrecher gesucht wird. Er macht sich auf, um ihn zu finden. Den Vater oder den Kriegsverbrecher? Vladan weiß nicht mehr, was er denken soll. Immer wieder gehen seine Gedanken in die Vergangenheit zurück, er forscht nach, ob sein von ihm so geliebter Vater wirklich die Verbrechen begangen haben soll. Die Suche führt ihn nach Wien, wo er den Vater trifft und ihn vergebens ein Schuldbekenntnis abringen will. Er muss erkennen, dass sein Vater die Verbrechen begangen hat, aber alle Schuld von sich weist. Seine Enstschuldigung ist die allzeit bekannte: Glaubst du wirklich, dass ich eine Wahl hatte? Vladan ist entsetzt, fühlt sich aber auch schuldig, weil er im Grunde seines Herzens den Vater verstehen und ihm verzeihen will, aber nicht kann. Er schämt sich, dass er fast bereit gewesen wäre, die Ausrede des Vaters zu akzeptieren. Kurz nach dieser Begegnung begeht der Vater Selbstmord. Vladans Leben zerfällt ebenso.
Der Autor stellt die Frage nach Schuld und Sühne, zugleich auch die Frage, wer hier richten soll oder darf, wenn alle in diesem furchtbaren Krieg sich schuldig machten? Wie sieht ein Sohn seinen Vater? Als Vater oder als Verbrecher? Wie kann der Sohn dem Vater vergeben? – Zutiefst menschliche Fragen.