Der dreiteilige Ballettabend ist ganz der Tradition des britischen Balletts gewidmet und bietet für jeden Geschmack etwas: Den schwungvollen Auftakt macht Kenneth Mac Millan mit seiner Choreographie „Concerto“ nach Schostakowitsch, Klavvierkonzert Nr.2. Dirigent : Valery Ovsyanikov. Am Klavier hervorragend: Igor Zapravdin, der langjährige Ballett-Korrepetitor an der Wiener Staatsoper.. Ein Reigen in Blau und Lila, interessante Abstraktionen, bei denen es vor allem um die exakte Gleichheit der Gruppe und die tänzerischen Qualitäten der Solisten geht. Denys Cherevychko zeigt seine ausgezeichnete Sprungkraft, Nina Polakova und Roman Lazik brillieren mit romantischen Hebefiguren, Alice Firenze legt ein spannendes Solo hin.
„Es folgte“Eden“ -Musik von Steve Reich aus der Konserve – ist ein interessantes Projekt von Wayne McGreor aus 2006. Eden ist kein Paradies, die Menschen sind kaputte Engerlinge, die sich in ihrer Existenz winden. Ein dürrer Baum auf der Bühne, ein Kreis, in dem die Tänzer gefangen sind, alles ein wenig verwirrend.
Den Abschluss bildete das einst vom Publikum favorisierte und durch das Traumpaar Nurejew -Fonteyn zu Weltruhm gelangte Ballett: “ Marguerite and Armand“ – eine Kurzversion des Romans „Die Kameliendame“ von Alexandre Dumas. Jakob Feyferlik ud Liudmila Konovalova tanzten nach der Musik von Franz Liszts Klaviersonate h-Moll das Liebespaar mit voller Hingabe. Dennoch haftet der Inszenierung und der Choreografie etwas leicht Altmodisches an. Aber was soll`s – Liebestragödien sind immer ein Garant für Erfolg.
Lang anhaltender Applaus und begeisterte Bravorufe!
www.staatsoper.at. Nächste Vorstellungen: 10. November 2017 und 8. Juni 2018.