Es gibt sie noch – die gescheite Komödie. Was ist eine „gescheite Komödie“? – Ein Widerspruch auf den ersten Blick. Tiefsinnig, wenn man weiter denkt. Wenn hinter dem Lachen Erkenntnisse aufblitzen über das Leben und die Gefahren. Folke Brabant schrieb so eine. Und Makon Hirzenberger setzte sie grenzgenial um. Dem spielfreudigen Ensemble setzte er der Lust am totalen Unsinn, hinter dem ein tiefer Sinn steckt, keine Grenzen.
Stefano Bernardin spielte sich zweimal: Einmal das Ekel Oliver, den seine Freundin Emma (Maddalena Hirschal) gerade hinausgeworfen hat, und den Roboter 2.0, der mir nix dir nix durch die Tür hereinspaziert und den „echten“ Oliver ersetzt. Bald entsteht zwischen Oliver 2.0 ein Nahverhältnis, das zu exzessivem Sex (wie immer im Theater Akzent -dezent hinter einem mächtigen Sofa!) führt. Zum herrlichen Klamauk wächst sich das Stück aus, als Emmas Vater (großartig von Eduard Wildner gespielt) in Frauenkleidern – er entdeckt gerade seine eigentliche Natur – dazukommt. Nun kennt sich keiner mehr aus: Who is who, wer ist echt, wer ist Roboter? In bester Feydeauscher Manier kommt der echte Oliver bei der einen Tür rein, rennt der Roboter bei der anderen Tür raus. Um den Spaß auf die Spitze zu treiben, wird der echte Oliver vom Kontrollbeamten der Roboterverleihgesellschaft (Sven Sorring) quasi entsorgt und kommt als Oliver 2.0 wieder zurück, allerdings etwas lädiert. Langsam mutiert auch Emma zu einem Roboter. Beide gemeinsam „wollen sie die Welt retten“.
Der kürzlich verstorbene geniale Physiker Steven Hawkin wies immer wieder auf die Gefahr des exzessiven Ausbaus der künstlichen Intelligenz hin. Es droht die Gefahr, dass die künstliche Intelligenz einst die Menschen beherrschen wird, meinte er mahnend. Genau das ist das Thema dieser blitzklugenKomödie!
Infos und Programm: www.akzent.at