Da seine angekündigte Partnerin Golda Schultz krankheitsbedingt absagen musste, bestritt Erwin Schrott den Abend allein. Vorweg: Grandios!
Erwin Schrott ist nicht nur ein glänzender Bass-Bariton, sondern auch eine „Rampensau“ – so nennt man im Fachjargon Künstler, die über eine ungeheure Bühnenpräsenz und Spielfreude verfügen. Schrott kam, sah und siegte mit der Registerarie des Leporello. Siegessicher brillierte er mit Witz, Charme und natürlich mit seiner Stimme! Dann stieg er auf die zweite Rolle um, die ihm auf den Leib geschrieben ist: Mephisto ! Einmal mit der Arie „Le veau d‘ or“ aus Gounods Faust, und zweimal mit Arien aus Mefistofele von Arrigo Boito. Da durfte er so richtig witzig -böse sein, der Geist, der stets verneint. Kraftvoll-nachdenklich ließ er die Arie des Attila aus der gleichnamigen Oper von Verdi erklingen und nachdenklich, berührend klang das Programm mit der berühmten Arie des Philippe aus Don Carlos: Elle ne m’aime pas“ aus.
Dann gab es noch zwei Zugaben – einen „trockenen“ Tango aus seiner Heimat Uruguai – ohne Instrumentenbegleitung – und den Schlager „Besame mucho!.
Begleitet wurde er von der Janacek Philharmonie Ostrava unter dem Dirigenten Claudio Vandelli. Sie spielten mit unterschiedlicher Sensibilität – manchmal zu routiniert – Ouvertüren zu Don Giovanni, Philemon und Baucis (Gounod), Les vêpres siciliennes (Verdi) und ein Intermezzo aus Manon Lescaut (Puccini). Der manchmal heftige Orchesterklang konnte dennoch nie die Stimme Schrotts übertönen. Er war der Beherrscher der Bühne.
Begeisterter Applaus!
Weiter Konzerte im Rahmen der „Great Voices“:
Sonderkonzert Jonas Kaufmann: 13. Mai 2018
Olga Peretyatko: 26. Mai 2018
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