Elisabeth-Joe Harriet erzählt das Leben der Kaiserin Zita.

Das Foto zeigt Elisabeth-Joe Harriet als Kaiserin Zita neben der Büste Kaiser Karls.

Ort: Hofmobiliendepot

Mitwirkende: Zita: Elisabeth-Joe Harriet. Gräfin Korff: Sylvia Reisinger

Konzept: Elisabeth-Joe Harriet

Stilgerecht begrüßt Gräfin Korff, die treue Gefährtin der kaiserlichen Familie, die Gäste. Man wartet auf das Erscheinen der Kaiserin Zita. Sie betritt langsamen Schrittes, ganz in Schwarz, auf einen Stock gestützt, den Raum. Mit mild-strengem Blick begrüßt auch sie die Wartenden. Als sie im typischen, leicht gezogenen Sprachduktus der damaligen Adeligen zu sprechen beginnt, ist man sofort von dieser nonnenhaft wirkenden Frau eingenommen und vergisst, dass hier nicht Zita erzählt, sondern eine Schauspielerin. Sie berichtet, ohne in romantisches Schwärmen zu geraten, von der ersten Begegnung mit Erzherzog Karl, der glücklichen Verlobungszeit und der Heirat 1911 auf Schloss Schwarzau. Romantische Schwärmerei war ja ihre Sache nie. Von ihren Eltern (Herzog Robert von Parma und Maria Antonia von Breganza) wurde sie schon als Kind zu Wohltätigkeit und Arbeit für die Armen erzogen. Luxus und Verschwendung waren ihr fremd, daher auch jeglicher Hang zu Romantik oder Hochmut.

Nach der Hochzeit hatte ihr Mann große Schwierigkeiten – so berichtet Zita – seine Friedensbemühungen bei Kaiser Franz Josef vorzubringen, da er nie zu den Militärbesprechungen hinzugezogen wurde. Er wusste aber schon sehr bald, dass Österreich den Krieg verlieren würde. Als er 1916 Kaiser wurde, bemühte er sich intensiv um einen Frieden. Die verhängnisvollen Friedensverhandlungen, die er diplomatisch ziemlich ungeschickt unter Umgehung seines deutschen Bündnispartners mit den Franzosen führte, streift Zita nur mit wenigen Worten und meint: Hätten die Verhandlungen geklappt, dann wäre der Zusammenbruch nicht so verheerend gewesen.

Gespannt verfolgt man die Darstellungen Zitas, die „ihren Karl“ auf allen Linien verteidigt. Ihre ungebrochene Treue zur Monarchie, ihr strenger Glaube und die Sorge um die Familie helfen ihr über die harte Zeit des Exils und den Tod Kaiser Karls hinweg. Nüchtern berichtet sie von den zahlreichen Übersiedlungen, von dem armseligen Leben in Funchal. Wo sie kann, hilft sie. Als Österreich nach dem 2. Weltkrieg hoffnungslos darniederliegt, sammelt sie in den Staaten Gelder. Sie ist fest überzeugt, dass Österreich das erste Opfer Hitlers war! Als Österreich von den Hilfsgeldern des Marshallplanes ausgeschlossen werden sollte, startet sie eine Überzeugungsfeldzug für das Land, das sie noch lange nicht einreisen ließ.

Als Zuschauer mag man für Zita vielleicht nicht die große Sympathie hegen, aber am Ende dieser spannenden und interessanten Performance bewundert man ihre Treue, ihren Einsatz für Österreich. Man hat Respekt vor dieser Frau, wie sie all die Schwierigkeiten meisterte, ohne je verbittert zu wirken. Und das, obwohl sie in der Republik lange Zeit nicht willkommen war und man der Familie Habsburg alle Besitzungen genommen hatte. Elisabeth-Joe Harriett war eineinhalb Stunden Zita. Man hörte ihr fasziniert zu und musste am Ende einen Schalter umlegen, um im Bewusstsein aus Zita wieder Elisabeth-Joe Harriet werden zu lassen.Am Ende teilt Zita ein Fotobild, das eine gewollte Ähnlichkeit mit katholischen Heiligenbildern hat, von ihrem geliebten und verehrten Kaiser Karl an alle Zuschauer aus. Ein kleines Lächeln ironisiert diese Geste ein wenig. Auf der Rückseite ist ein Ausspruch von Zita zu lesen: „Die Pflichten eines Christen besitzen mehr Gewicht als alle Privilegien der Geburt.“ für Zita mehr als ein Spruch, sondern ein Lebensgebot.

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