Regisseurin: Lotte de Beer, Dirigent: Marc Albrecht, Bühne: Christof Hetzer, Kostüme: Jorine van Beek, Choreografie: Gail Skrela
Es war die letzte Aufführung, bevor das Theater wegen dringender Renovierungsarbeiten für 2 Jahre schließt. Und es war ein grandioser, würdiger Abschluss.
Lotte de Beer legte eine hochkünstlerische Visitenkarte vor. Man darf sich auf ihre Intendanz in der Volksoper freuen. Obwohl wir alle Robert Meyer nachweinen, der all die Jahre die Volksoper zu einem interessanten und vielseitigen Haus geformt hat.
„Jenufa“ ist keine leichte Oper. Das Thema ist heute nicht mehr aktuell: Jenufa ist schwanger, der Bräutigam lässt sie sitzen. Ihre Stiefmutter versteckt sie bei sich im Haus bis zur Geburt und bringt dann das Neugeborene um , weil sie Junufa in der bigotten Gesellschaft ein ruhiges Leben mit einem anderen Mann sichern will. Der Mord wird entdeckt, die Stiefmutter muss ins Gefängnis.
Was die Regisseurin aus diesem Stoff macht, ist spannend und bewegend. In dem schlichten und kahl – bedrohlichen Bühnenbild scheut sie sich nicht vor bewegten Massenszenen (Schönberg-Chor!). Die Rollen sind alle, wirklich alle großartig besetzt. Allen voran Svetlana Aksenova, die eine berührend schlichte Jenufa singt und spielt!!! Da steht keiner und keine auf der Bühne wie ein(e) Säulenheilige(r), alle sind in ihrer Rolle. Nina Stemme überzeugt in der schwierigen Rolle der Küsterin, die sich zu dem Mord durchringt. Marc Albrecht führt das Radio Symphonieorchester überlegen durch die nicht einfache Musik.