Sona Mac Donald und Johannes Krisch: Rezitation, Philipp Jagschitz: Klavier
Eigentlich ist der Titel der Veranstaltung irreführend. Denn Angelika Hager, die für Text und Dramaturgie verantwortlich zeichnet, konzentrierte sich mehr auf die Frauen Hemingways und deren „Höllenqualen“. Johannes Krisch als Hemingway ist mehr oder weniger Stichwortgeber, hin und wieder seufzt er, resigniert und raisonniert darüber, wie ihn doch die Frauen und die Liebe quälen – all das sehr gekonnt! Aber leiden – leiden, das müssen die Frauen, und das führt Sona Mac Donald recht deutlich mit Text und Lied – begleitet von Philipp Jagschitz – dem Publikum vor Augen.
Es beginnt mit der Liebe zwischen Martha Gellhorn und Hemingway. Die beiden vorigen Ehefrauen Hadley Richardson und Pauline Pfeiffer sind Geschichte. Martha Gellhorn tritt auf und bald schon wieder ab. Sie muss die (platonische ?) Liebesgeschichte zwischen Ernest und Adriana Ivancich verkraften, die Reise- und Jagdlust ihres Ehemannes, der sie oft alleine zu Hause sitzen lässt. Scheidung, neue Ehe mit Mary Welsh. Am Ende dann die große – wirklich platonische Liebe? – mit Marlene Dietrich. Und Hemingways Selbstmord. Das alles erzählt, erlebt, ersingt Sona Mac Donald mit Bravour. Der Abend endet berührend mit dem Lied Marlenes: „Sag mir, wo die Blumen sind“ – eine deutliche Anklage der Männer, die Kampf, Krieg und Vernichtung über die Wellt bringen.
Viel Beifall!