Fritz von Friedl: Roda Roda. Lesung mit Musik im Literatursalon Wartholz

Helmut Korherr, der sich viel mit der Epoche von 1900 bis nach dem Zweiten Weltkrieg beschäftigt, verfasste auch einen Essay über Roda Roda, den Fritz von Friedl mit viel Einsatz las. Begleitet wurde er von der Pianistin Petra Greiner Pawlik, die passend zur Zeit und den Orten, wo sich der Nomade Roda Roda aufhielt, flotte Musik dazwischen spielte. Schloss Wartholz in Reichenau organisiert an Wochenenden Lesungen, Musik- und Kinoabende. Vor allem die Wiener kommen gern, besonders an so einem schönen Frühlingstag, ins „Wartholz“, genießen zum Beispiel den Ostermarkt in der Gärtnerei, den Kaffee im Restaurant und eben auch  Lesungen, wie die von Fritz von Friedl.

Roda Roda wurde als Alexander Rosenfeld 1872 in Mähren geboren. Aus seinen Erfahrungen während seiner  Militärzeit als Offizier veröffentlichte er humorvoll-ironische Geschichten, die weit über Wien hinaus bekannt wurden. Bis heute erinnert man sich an ihn als Autor des Theaterstückes „Der Feldherrnhügel“. Roda Roda war ein unruhiger Geist, reiste mit der gesamten Familie (später mit Tochter Dana  und Schwiegersohn Ulrich Becher) zunächst freiwillig, unter Hitler dann zur Flucht und Emigration gezwungen, quer durch Europa. 1940 gelang ihm und seiner Frau – Tochter und Schwiegersohn kamen später nach- die Flucht in die USA, wo er als Schriftsteller erfolglos blieb. Er starb 1945. Sein Leben spiegelt die Härten und Probleme dieser Zeit wider, den Aufstieg des Nationalsozialismus und die Verfolgung der Juden und Minderheiten.. Man vermisste allerdings im Text Korherrs genauere Informationen über die persönlichen Gedanken Roda Rodas zur politischen Lage. Der Text glitt leider manchmal in eine Aufzählung der einzelnen Reiseziele ab, was ein wenig  ermüdete.

Das Programm im Literatursalon Wartholz ist unter www.schlosswartholz.at zu finden.