Das hässliche Entlein und Tausendundeine Nacht am 21. Dezember 2019
Der Titel „Märchenwelt“ erfüllt sich voll und ganz – nicht nur für Kinder, die begeistert mitgehen, auch für Erwachsene, sofern sie Märchen und Ballett lieben. Die Kombination beider ist perfekt gelungen.
Das hässliche Entlein – Musik: Mussorgski/Ravel, Choreographie: Andrey Kaydanovskiy
Die Geschichte ist einfach und für Kinder gut verstehbar: Das hässliche Entlein – an diesem Abend getanzt von Alexander Kadem – wird am Hühnerhof von allen zurückgestoßen, muss ihn verlassen, zieht hinaus in die Welt und macht einige traurige Erfahrungen. Erst als Schwäne ihn als einen der Ihrigen anerkennen und er zum „stolzen Schwan“ mutiert, ist die Welt für ihn in Ordnung. Mit Humor und viel Witz wird die offensichtliche moralische Aussage des Märchens durchkreuzt. Denn nichts ist peinlicher als ein allzu offensichtlicher Zeigefinger.
Das Ensemble der Schwäne, Enten und Hühner tanzt entzückend, besonders humorvoll sind die Rollen der beiden Küken (Zuzanna Kvassayova und Mila Schmidt). Wenn sie in Kükenmanier über die Bühne watscheln, ist man schon mitten in der Welt der Hühner! Alexander Kaden als hässlicher Schwan ist rührend traurig, man leidet mit ihm. Eine Bitte hätte ich an den Dirigenten Alfred Eschwé: Am Beginn der „Bilder einer Ausstellung“ die Bläser weniger martialisch erklingen lassen!
Tausendundeine Nacht- Musik Nikolai Rimski-Korsakow: Scheherazade“. Choreographie: Vesna Orlic
Nicolaus Hagg adaptierte den Text aus „Tausendundeine Nacht“ geschickt für das Ballett, indem er den „Guten Geist aus der Lampe“ als Erzähler einführte. Kinder und Erwachsene waren von Boris Eder als launig-kauziger Erzähler im bunten Märchengeand schwer begeistert! Als er in einer Riesenlampe mitten im Publikum erschien, da kannte das Entzücken der jungen Zuschauer keine Grenzen!
Aladin ( Felipe Vieira) liebt schon seit seiner Kindheit die Prinzessin Budur (Dominika Kovacs-Galavics), ohne zu wissen, dass sie eine Prinzessin ist. An ihrem 18. Geburtstag hält ein reicher Wesir (Samuel Colombet) um ihre Hand an. Als sie ihn zurückweist, lässt er sie von seiner Truppe entführen. Der tapfere Aladin kämpft sie frei und bekommt sie zur Frau. In einer zauberhaften Kulisse und in farbenreichen Kostümen (beides: Alexandra Burgstaller) wird vom ganzen Ensemble mit ganzem Einsatz getanzt. Unter den wirklich guten Leistungen möchte ich Felipe Vieira als Aladin und Samuel Colombet als Wesir ganz besonders hervorheben. Die beiden legen Kampfszenen hin, dass man nur staunen kann! Sie wären durchaus als Solistin geeignet!
Ein amüsanter Ballettabend auf hohem Niveau, nicht nur für Kinder!
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