Melanie Raabe kann Spannung erzeugen, den Leser fesseln. Der Trick: kein Dedektiv forscht endlos langweilig, sondern die Zeugin eines Mordes sucht den Mörder in eine Falle zu locken. Dann beginnt ein Katz- und Mausspiel, in dem der Mörder den Spieß umdreht und der Zeugin suggeriert, sie wäre die Mörderin! Ein genialer Einfall der Autorin. Durch diesen Dreh der Perspektive wird der Leser stark verunsichert und die Spannung intensiviert. Aus der Zeugin wird über eine kurze Strecke die mögliche Mörderin. Sie fragt sich, ob nicht sie es war, die mit zahllosen Messerstichen ihre Schwester umgebracht hat. Sie forscht, horcht in ihr Inneres, hinterfragt ihr Verhältnis zu ihrer Schwester und hält es zunächst durchaus für möglich. Bis sie das gefakte Alibi des Mörders aufdecken kann. Leider retardiert die Autorin den Gang der Handlung und die Spannung durch Einschübe eines Romans im Roman, der aber keine neuen Perspektiven einbringt.
Auf jeden Fall ist dieser Thriller eine ideale Urlaubs- und Sommerlektüre. Perfekt, um voll abzuschalten und ein wenig aus dem Alltag auszusteigen.