Erik Schumann und Lisa Schumann spielten Violinduos von Bartok, Prokofjew und Hindemith.
Was in Salzburg an Festgefühl fehlte, konnte man im Ort Mondsee voll erleben. Schloss, Basilika und Marktplatz, den Boris Podrecca mit gewohnter Stilsicherheit renoviert hatte, waren festlich beleuchtet. So hoch eingestimmt, durfte man den kommenden Abend mit Spannung erwarten.
Wie immer, wenn Lorenz einen Text vorträgt, dann „spielt“ er alle Rollen: Den Erzähler St. Exupéry mit sonorer Selbstsicherheit, den kleinen Prinzen mit der großen Verwunderung eines Kindes über das Unverständnis der Erwachsenen. Die Rose! Ja, die besonders: eitel, kokett in den Hand- und Kopfbewegungen (da verwandelt er sich vor den Augen des Publikums in ein eitles weibliches Wesen), darauf gleich in das verwundbare, zarte Wesen, das sie eigentlich ist. Dann den, der bwundert werden will, oder …
Leider war ja nicht genug Zeit, um alle Figuren zu interpretieren…Zuhören wollte man noch Stunden…. Besonders berührend natürlich der Fuchs, der mit leiser, sanfter Stimme gezähmt werden will. Die Schlange zischte gefährlich und hörbar durch den Raum und brachte dem Prinzen den sanften und ersehnten Tod. Er sehnte sich nach seinem Planeten, um seine Rose wiederzusehen, um dem Schaf ein Zuhause zu bieten.
Lorenz entführte das Publikum in keine kindliche Welt. Sondern in die weise Welt eines erfahrenen Dichters, der die Weisheit der Kinder den Erwachsenen vor Augen (auch gezeichnet! – Man sah St. Exupérys Zeichnungen als Lichtbilder an die Wand projeziert) führt. Ohne moralische Belehrung.
Im besten Timing, genau an den richtigen Stellen spielten Lisa und Erik Schumann Violinduos von Prokofjew, Béla Bartók – dem das Festival gewidmet war- und Paul Hindemith. Musik, die in der Zeit von St. Exupéry entstand. Ein großartiges Zusammenspiel zwischen Musik und Text!