Mhmmm, schwierig zu besprechen. Susanna Ernst ist nicht Rosamund Pilcher, aber auch nicht Elsa Ferrante oder Julie Zeh. Auch nicht Charlotte Link. Für mich, die ich gar keine Scheu vor Kitsch habe, ist dieser Roman doch zu kitschlastig. Eines steht fest: Susanna Ernst kann ganz gut schreiben, der Plot fließt nur so. Aber so viel Tod, Krankheit, Liebe und vor allem Tote, die auf die Erde runtergucken und ihren Lieben beim Leben zuschauen, das muss man aushalten.
Ein Mann -Vincent – stirbt plötzlich auf dem Golfplatz. Bei der Beerdigung sind sie alle versammelt: Sohn Alex, der gar nicht sein Sohn ist, Tochter Cassie, seine Exfrau und die geheimnisvolle „Tante Jane“, die im Rollstuhl sitzt und an einer todbringenden Krankheit leidet. Sie kann nicht mehr sprechen, nur mehr durch ihre Augen mit einem Computer kommunizieren. Aber sie hat die Fäden der Vergangenheit in der Hand. Nur sie kann die vielen Rätsel lösen und Alex zu seiner großen Liebe namens Maila führen. Der Leser ahnt sehr bald: Diese Maila ist sicher die Tochter von Jane und Vincent – beide werden sich als Untote, später Ganztote im Jenseits finden. Als alle Rätsel gelöst und Hindernisse beseitigt sind, da sieht man Alex mit Maila glücklich lächelnd im Bett liegen. Zwischen ihnen seine zweijährige Tochter, die während einer kurzen früheren Beziehung gezeugt wurde. Auf die drei Glücklichen blicken Vincent und Jane aus dem Jenseits, nein eher Halbjenseits. Klingt komplizerter als es ist.