Theater Akzent: La Bohème – eine Hommage an Charles Aznavour und das französische Chanson

Mit Bela Koreny – Klavier und Moderation, Stella Grigorian, Karl Markovics. Am Bass: Johannes Strasser, Saxophon: Herwig Gradischnig. Akkordeon: Aaron Wonesch

Am 22. Mai 2024 feierte die Gruppe auf den Tag genau den 100. Geburtstag von Charles Aznavour. Bela Koreny erzählte von seiner Begeistrung für Charles Aznavour, den er oft im Konzert erlebte, ihn persönlich aber nie getroffen hat. Routiniert – manchmal ein wenig zu salopp routiniert – begleitete er Stella Grigorian und Karl Markovics am Klavier. Für den authentischen Hintergrundsound sorgten Johannes Strasser am Bass, Herwig Gradischnig am Saxophon und Aaron Wonesch am Akkordeon. Die ehemalige Opernsängerin brachte ihren Mezzosopran wirkungsvoll und manchmal mehr an Operette als an Aznavour-Sound erinnernd zur Geltung. Sie kann halt ihre Divenattitüde nicht ablegen. So gelangen die verschiedenen Chansons – welche, das konnte man leider nicht in Erfahrung bringen, da ein Programmzettel fehlte – zwar musikalisch einwandfrei, aber es fehlte das typische Flair, das ein Aznavour oder eine Edith Piaf hatte. Für „Aznavourerleben in Reinkultur“ sorgte Karl Markovics, der kurze Passagen aus dem Leben des Sängers erzählte, etwa seine Beziehung zu Edith Piaf. Wenn er deutsche Chansons in einem Sprechgesang mit liedhaften Ansätzen vortug, dann spürte man den Geist dieses Ausnahmesängers durch. Ganz stark dann sein Schlussauftritt mit „Ich bin ein Homo“. Aznavour war der erste, der dieses heikle Thema in ein Chanson einbrachte, und es wurde ein Riesenerfolg. So auch im Theater Akzent!! Denn Markovics stieg voll und ganz ein in die Rolle des Travestiten, der von der Gesellschaft verachtet wird. Gänsehautwirkung!

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