Mit Brillanz, Fachwissen und dem nötigen Schuss Ironie und Humor fabulierte Thomas Maurer über Zukunft – die Zukunft, wie sie für ihn als Kind, als Jugendlicher aussah und wie sie für ihn im Moment aussieht und in den nächsten Jahrzehnten, Jahrhunderten aussehen wird oder könnte. Thomas Maurer ist kein Kabarettist, der das Publikum zu Lachorgien und Schenkelklopfen anfeuert. Fein ziselierte, ausgefeilte Sätze animieren zum Querdenken. Man schmunzelt, lacht, auch des Öfteren sehr herzlich – und wird nach – denklich.
Zukunft heißt Digitalisierung, Robotisierung und künstliche Intelligenz, die einst den Menschen unnötig, ja ausradieren könnte. Vom simplen Handy, mit dem man „nur“ telefonieren konnte, über das Smartphone, das selbstfahrende Auto, den Roboter, der die Altenpflege übernimmt, bis hin zur kybernetischen Intelligenz breitet Maurer eine Zukunft aus, die wir uns so nicht wünschen.
Geschickt baut er sich selbst als digitale Figur ein: Er erscheint auf einem Riesenbildschirm. Gleich zu Beginn bekommen die Politiker ihr Fett ab und man kapiert: Hallo, für diese Zukunft sind sie ziemlich verantwortlich. Da heißt es: Hinschauen und auf Veränderungen reagieren. Dann verlässt der virtuelle Maurer den Schirm und tritt in die Realität ein.
Digitalisierung und Robotisierung sind trockene, schwierige Themen – wer versteht wirklich, was alles dahinter steht und uns vielleicht bedroht. Thomas Maurer gelingt es, die Themen so aufzulockern, dass man mitdenken kann. Keine ganz leichte Kost, denn der Abend verlangt Hirnschmalz – auch vom Publikum!