Volker Hage ist ein Literaturmensch, forscht, lehrt und schreibt über Literatur. Seine Romanbiografie über Arthur Schnitzler „Des Lebens fünfter Akt“ ist feinsinnig und einfühlsam geschrieben. Also wurde ich neugierig und las „Die freie Liebe“. Darin verarbeitet der 1949 geborene Autor wohl vieler seiner eigenen Erfahrungen über die sexuellen Freiheiten der späten 60er und 70er Jahre, die sich der Jugend plötzlich eröffneten. Gerade hatte sich Wolf aus einem engen Elternhaus und von einer frustrierenden Beziehung befreit, ist nach München gezogen, um zu studieren, da erlebt er in einer WG „die große sexuelle Befreiung“ – er verliebt sich hals über kopf in die nervige Lisa, die ihrerseits mit dem toleranten Andreas verlobt ist. Es hat den Anschein, als ob die Dreierbeziehung funktionieren könnte. Aber eben nur könnte.
Das wirklich Interessante an diesem Buch sind nicht die ausführlichen Beschreibungen der sexuellen „Tätigkeiten“, sondern die Hinweise auf Filme und Bücher, die in den 70ern aktuell waren. Der Rest ist langweilig und nicht immer glaubwürdig.
http://www.randomhouse.de/Verlag/Luchterhand-Literaturverlag/2400.rhd