Wie versteckt man einen Elefanten? Kasino des Burgtheaters.

Von Joel Horwood nach dem Roman „The Great Elephant Chase“ von Gillian Cross.

Trotz strahlendem Spätsommerwetterwar das Kasino bis auf den letzten Platz ausverkauft. Mindestens ein Drittel des Publikums war zwischen vier und zehn Jahre alt.

Erwachsene wie Kinder hatten ihren Spaß! Erwachsene vielleicht noch mehr, da sie auch die feinen Anspielungen und den hintersinnigen Humor genießen konnten, der für de Kinder doch manchmal zu subtil war. Den Kindern war der Elefant Kush, der da in Lebensgröße über die Bühne stapfte und allerlei Unliebsames erlebte, ohnehin am wichtigsten! Hier gleich ein großes Lob an die vier Akteure, die dieses Pappmache-Tier über die Bühne bewegen mussten: Katharina Hallub, Daniel-Frantisek Kamen, Iris Schmid, Stephan Witzlinger. Bewegen allein war schon ein Kraftakt. Voller Einsatz war von ihnen verlangt, wenn es hieß, den Elefant in einem Waggon, in einer Scheune zu verstecken oder gar auf ein schwankendes Floß zu verfrachten. Verantwortlich für diese Elefantenakrobatik und den ganzen Bühnenzauber waren der Puppenmagier Mervyn Millar und der Regisseur Ingo Berk. Mit wenigen Mitteln und in Sekundenschnelle ließen sie Zeit, Ort- und Personen wechseln. Dafür brauchte es natürlich ein gut eingespieltes Ensemble, das mit körperlichem Höchsteinsatz und größter Konzentration diese schnellen Szenenwechsel bewerkstelligte.

Zu Beginn des Amerikanischen Bürgerkrieges, so etwa um 1860, zieht ein Magier (Markus Kiepe in einer seiner vier Rollen) mit seiner Tochter (Maresi Riegner) und einem Elefanten durch die Dörfer und Städte der Südstaaten. Trickreich luchst er den Bewohnern viel Geld ab, was wiederum die Gier eines Gaunerpärchens ( Gunter Eckes und Alexandra Henkel, beide in mehreren Rollen) hervorruft. Sie beschließen, den Elefanten zu kapern. Vater, Tochter und Elefant müssen fliehen, sich verstecken. Unfreiwillig mit auf der Flucht ist Tad – sympathisch und überzeugend gespielt von Leonard Dick-, der bisher wie ein Sklave von dem Gaunerpaar gehalten wurde und nun eine erste Ahnung bekommt, was Freiheit bedeutet. Wie das in einem Kinderstück so sein muss, werden die Bösen bestraft. Das Gaunerpärchen muss ins Gefängnis. Die beiden Jugendlichen und der Elefant landen glücklich bei der guten Tante Ketty. In dieser und mehreren anderen Rollen wieder einmal Elisabeth Augustin erleben zu dürfen, war reine Freude. Wie das ganze Stück den Alten und sehr Jungen reine Freude bereitete.

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